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Besser fotografieren – Teil 2

Im 1. Teil dieser Reihe habe ich über die einzelnen Modie der Kamera geschrieben. Ein Basiswissen, dass einem hilft, besser zu fotografieren. Doch wie geht man nun konkret vor, um bessere Fotos zu erhalten? Näheres zu Blende, Belichtungszeit und Bildkomposition in diesem Artikel.

Motiv und Bildkomposition

Warum erkläre ich an dieser Stelle nicht die weiteren technischen Details? Weil Sie am fotografieren Spaß haben sollten und nicht widerwillig sich mit grauer Theorie beschäftigen müssen. Aus meiner Sicht ist die Wahl des Motivs und der richtigen Bildkomposition fast wichtiger als die manuelle Einstellung jedes einzelnen Wertes. Natürlich sollte einem vor der Aufnahme klar sein, wie das Bild wirken soll. Und natürlich muss man dann zumindest grob wissen, welche Einstellungen an der Kamera vorgenommen werden müssen und ggf. welches das passende Objektiv ist. Aber viel davon kann einem am Anfang die Kamera abnehmen. Außerden nutzt einem all das technische Wissen wenig ohne den Blick für das Motiv. Gerade am Anfang erscheint die Wahl des Motivs gar nicht so einfach. Hier hilft nur Erfahrung. Probieren Sie es aus und sammeln Sie Erfahrungen!

Ein paar grundlegende Tipps: Es ist erwiesen, dass alles auf uns Menschen spannend wirkt, was wir selbst aus dieser Perspektive nicht wahrnehmen. Gute Beispiele hierfür sind die Froschperspektive oder Makroaufnahmen, d.h. starke Vergrößerungen von Gegenständen oder Lebewesen. Eine weitere gute Idee sind natürlich Motive, die nicht alltäglich sind – seien es besondere Landschaften, das Einfangen ausgeprägter Emotionen oder besonderer Wetterphänomene. All das ist etwas Besonderes und, gut dargestellt, oftmals ein echter Blickfang.

Ist das richtige Motiv gefunden, ist die Bildkomposition ein weiterer wichtiger Punkt. Wie stellt man ein Motiv gut dar und wie rückt man es in das richtige Licht? Oftmals sind geschickt gewählte Ausschnitte eines Motivs interessanter, als das ganze Motiv selbst. Der gute alte Hinweis “Die Füße müssen mit auf das Bild!” ist im Grunde genau der falsche – es sei denn Sie fotografieren Mode, und Ihr Auftraggeber möchte die Schuhe abgebildet sehen. Es von Vorteil, wenn klar ist, was nicht mehr zum Motiv gehört und welche Bereiche deshalb nicht mehr Teil des Bildes sein sollten. Wird sich ausschließlich auf die interessanten Aspekte des Motivs konzentriert und Unwichtiges außen vor gelassen, führt das oftmals zu einem interessanten und guten Bild. Auch ist die Positionierung des Hauptmotivs anhand des sogennanten goldenen Schnitts eine gute Methode. Im Zweifel lichtet man das Motiv als Ganzes großzügig ab und legt dann den Bildausschnitt im Rahmen der Nachbearbeitung fest. Mit dieser Methode kann man auch in Ruhe am PC sein Auge für den richtigen Bildausschnitt schulen. Moderne Kameras mit hohen Auflösungen setzen uns dabei kaum noch Grenzen.

Hund, der mit offenem Maul fotografiert wurde. Das Bild erzeigt Spannung durch dei Bildkomposition.
Ein sehr kleiner Bildausschnitt kann Spannung erzeugen und z.B. auch einen kleinen Hund bedrohlich wirken lassen. Mit einer Totale wäre dieser Effekt nicht zu erzielen gewesen.

Der entscheidende Moment – Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Dank der digitalen Fotografie ist es heutzutage möglich, mehr Bilder zu machen, als eigentlich nötig wären. Nicht geglückte Bilder können schließlich problemlos wieder gelöscht werden. Hauptsache der richtige Moment wurde eingefangen.

Sich für den richtigen Moment zu entscheiden ist oftmals nicht so einfach. Gerade bei sich bewegenden Motiven fällt die Wahl des richtigen Moments nicht so leicht.
Auch hier ist es wichtig, sich zu überlegen, welche Botschaft mit dem Bild übermittelt werden soll. Bei lebenden Motiven ist es oft schön, wenn das Motiv direkt in die Kamera schaut und die Augen geöffnet sind. Es kann jedoch auch interessant sein, wenn Personen auf eine bestimmte Aufgabe vollends konzentriert sind und man diesen Moment einfängt. Auch hier ist der beste Lehrmeister die Erfahrung. Lieber macht man ein Bild zu viel, als eines zu wenig. Die Serienbildfunktion ist dabei eine große Hilfe. Denn in der anschließenden Sichtung und Nachbearbeitung kann dann aussortiert werden. Scheuen Sie sich nicht davor, fotografierte Personen darum zu bitten, in die Kamera zu schauen oder in eine bestimmte Richtung.

Wie kann ich die Qualität meiner Fotos steigern?

Um künstlerische Effekte, wie gezielt gesetzte Schärfentiefe oder Unschärfeeffekte ins Bild zu bringen, ist es dann aber doch nötig, Blende und Belichtungszeit selbst einzustellen. Hierfür eignen sich die Modi “A” bzw. “Av” und “S” bzw. “Tv”. Neben den oben dargestellten Kameramodi ist die Einstellung des ISO-Wertes, d.h. der Lichtempfindlichkeit, zu beachten. Ist die Umgebung z.B. sehr dunkel, kann der ISO-Wert erhöht werden. Es kann jedoch passieren, dass sich die Qualität der Fotos dadurch verschlechtert. In dunkleren Bereichen kann ein Bildrauschen auftreten, wodurch sich auch die Schärfe der Bilder verschlechtern kann. Solche negativen Effekte können zu einem gewissen Grad bei der Nachbearbeitung entfernt werden. Wenn ausreichend Licht zur Verfügung steht, sollte für ein optimales Ergebnis allerdings mit dem niedrigsten ISO-Wert fotografiert werden.

Im nächsten Teil dieser Reihe befassen wir uns näher mit Blende, Belichtungszeit und Nachbearbeitung. Besser fotografieren kann jeder!

 

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